Zur Familie tritt als zweiter und nun erstmals organisierter und institutioneller Bildungsort die Kindertageseinrichtung hinzu (Kindergrippe, Kindergarten, Tageseinrichtung mit breiter Altersmischung). Als Einrichtung der Jugendhilfe sind sie rechtlich dem Sozialwesen zugeordnet. Kindertageseinrichtungen als Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe haben einen familienergänzenden Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. Durch Bildungs- und Erziehungsangebote wird die Gesamtentwicklung der Kinder altersgrecht und entwicklungsspezifisch angeregt und gefördert. Soziale Integration und ganzheitliche Bildung und Erziehung sind seit jeher elementarpädagogische Grundprinzipien. Durch die Betreuung in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege soll die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden. Der elementare Bildungsauftrag erhält jedoch nun eine höhere Gewichtung und inhaltliche Ausweitung. Ein Curriculum fordert die Pädagoginnen und Pädagogen heraus, Brücken zwischen den Anforderungen der Gesellschaft und der kindlichen Erfahrungswelt zu bauen. Sie stehen vor der Frage, wie man die Lerninteressen der Kinder, die sich im Alltag bietenden Lerngelegenheiten und die curricularen Ziele miteinander in Einklang bringen kann. Tageseinrichtungen zeichnen sich durch viele Freiräume für innovative, spielerische Lernformen aus. Um täglich mehrere gezielte Lernsituationen anbieten zu können, muss es möglich sein, über längere Zeit hinweg mit allen Kindern ungestört pädagogisch zu arbeiten. Besondere Bedeutung kommt heute der sprachlichen Bildung zu: Sie beginnt mit dem ersten Tag des Einrichtungsbesuchs und ist kontinuierlich weiterzuführen. Sie ist Voraussetzung für das Erlernen von Lesen und Schreiben und für weitere Bildungserfolge. Der Elementarbereich kann wesentlich dazu beitragen, dass jedem Kind, ungeachtet seiner sozialen Herkunft, gute Startchancen für seine schulische Bildungsbiographie zuteil werden. Fachkräfte von hoher Professionalität tragen maßgeblich zur pädagogischen Qualität der Kindertageseinrichtung bei und erhöhen die Lernchancen der Kinder. Eine hohe Professionalisierung der Fachkräfte trägt maßgeblich zur pädagogischen Qualität der Einrichtung und somit zum Gelingen wichtiger Bildungs- und Lernprozesse bei. (Vgl. BEP, S. 37)