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Der Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen bindet alle Bildungsorte, die die Bildungsprozesse der Kinder begleiten, in der Weise ein, dass sie bei ihrer Bildungsarbeit die im Bildungs- und Erziehungsplan definierten Prinzipien berücksichtigen. In den Blick genommen werden dabei alle Bildungsorte, die Bildungsprozesse von Kindern moderieren und mitgestalten, d.h. das Elternhaus, vorschulische Kindertageseinrichtungen und Grundschulen ebenso wie Kindertagespflege, Kinderhorte, Einrichtungen der Familienbildung, Frühförder- und Erziehungsberatungsstellen, Bibliotheken, Vereine u.v.m. (Vgl. BEP, S. 34.) |
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Zur Familie tritt als zweiter und nun erstmals organisierter und institutioneller Bildungsort die Kindertageseinrichtung hinzu (Kindergrippe, Kindergarten, Tageseinrichtung mit breiter Altersmischung). Als Einrichtung der Jugendhilfe sind sie rechtlich dem Sozialwesen zugeordnet. Kindertageseinrichtungen als Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe haben einen familienergänzenden Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. Durch Bildungs- und Erziehungsangebote wird die Gesamtentwicklung der Kinder altersgrecht und entwicklungsspezifisch angeregt und gefördert. Soziale Integration und ganzheitliche Bildung und Erziehung sind seit jeher elementarpädagogische Grundprinzipien. Durch die Betreuung in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege soll die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden. Der elementare Bildungsauftrag erhält jedoch nun eine höhere Gewichtung und inhaltliche Ausweitung. Ein Curriculum fordert die Pädagoginnen und Pädagogen heraus, Brücken zwischen den Anforderungen der Gesellschaft und der kindlichen Erfahrungswelt zu bauen. Sie stehen vor der Frage, wie man die Lerninteressen der Kinder, die sich im Alltag bietenden Lerngelegenheiten und die curricularen Ziele miteinander in Einklang bringen kann. Tageseinrichtungen zeichnen sich durch viele Freiräume für innovative, spielerische Lernformen aus. Um täglich mehrere gezielte Lernsituationen anbieten zu können, muss es möglich sein, über längere Zeit hinweg mit allen Kindern ungestört pädagogisch zu arbeiten. Besondere Bedeutung kommt heute der sprachlichen Bildung zu: Sie beginnt mit dem ersten Tag des Einrichtungsbesuchs und ist kontinuierlich weiterzuführen. Sie ist Voraussetzung für das Erlernen von Lesen und Schreiben und für weitere Bildungserfolge. Der Elementarbereich kann wesentlich dazu beitragen, dass jedem Kind, ungeachtet seiner sozialen Herkunft, gute Startchancen für seine schulische Bildungsbiographie zuteil werden. Fachkräfte von hoher Professionalität tragen maßgeblich zur pädagogischen Qualität der Kindertageseinrichtung bei und erhöhen die Lernchancen der Kinder. Eine hohe Professionalisierung der Fachkräfte trägt maßgeblich zur pädagogischen Qualität der Einrichtung und somit zum Gelingen wichtiger Bildungs- und Lernprozesse bei. (Vgl. BEP, S. 37) |
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Familienbildungsstätten bilden einen institutionellen Rahmen neben der Familie1 und orientieren ihre Bildungsangebote für Familien am Bildungs- und Erziehungsplan.
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Die Grundschule ist eine Schule der Vielfalt. Kinder kommen mit höchst unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Entwicklungsunterschieden in die Schule. So können zwischen den Kindern eines Jahrgangs die Entwicklungsstände stark differieren; aber auch bei ein und demselben Kind kann nicht von einer gleichmäßgen Entwicklung aller geforderten Kompetenzen ausgegangen werden. Die individuelle Förderung von Kindern in heterogen zusammengesetzten Klassen ist daher eine Anforderung, der sich heute Lehrkräfte stellen müssen. Um jedes Kind bestmöglich begleiten zu können, sollte gerade die Grundschule, die für den weiteren Bildungsweg des Kindes von entscheidender Bedeutung ist, eine Schule mit vielen individuellen Lehrwegen sein. Die Grundschule ist zugleich herausgefordert, eigenaktiven und kooperativen Lernformen sowie der Beteiligung der Kinder am schulischen Bildungsgeschehen Raum zu geben. Den Bezugsrahmen für das Lernen stellen die geltenden Vorgaben für Bildung und Erziehung dar (z.B. Rahmenplan und Bildungsstandards). Die Grundschule beschränkt sich nicht nur auf Wissensvermittlung, sondern zielt auf ein weites, ganzheitliches Verständnis der Allgemeinbildung (Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule) sowie auf das Lernen lernen und die weitere Stärkung der lernmethodischen Kompetenz ab. Die Grundschule trägt die Verantwortung, an die Kinder sukzessiv steigende Anforderungen zu stellen und Anschlussfähigkeit in ihren Lernprozessen zu sichern. |
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Bildung und Erziehung beginnen in der Familie1. Sie ist der erste, umfassendste, am längsten und stärksten wirkende, einzige private Bildungsort von Kindern und in den ersten Lebensjahren der wichtigste. Die Bedeutung der Familie ist zentral. Sie steuert und beeinflusst alle Bildungsprozesse direkt durch das, was Kinder in der Familie lernen (Sprache, Wissen, Weltverständnis, Deutungs-, Kommunikationsmuster, Einstellungen, Sozialverhalten) und indirekt dadurch, dass sie auf die Nutzung einer Kindertageseinrichtung, auf die Schullaufbahn und den Bildungserfolg entscheidenden Einfluss hat. Wie die Bildungseinrichtungen genutzt werden, wie Kinder darin zurecht kommen und von deren Bildungsleistungen profitieren, hängt primär von den Ressourcen der Familie ab. Materielle Mittel und Bildungsniveau der Eltern sind wichtig. Aber viel wichtiger ist die Qualität der sozialen und kulturellen Ressourcen, über die jede Familie verfügt. Starke Eltern haben starke Kinder. Die Zuwendung, Zeit und Zärtlichkeit sowie positive Einstellungen, Interaktion und Werteorientierungen sind die wichtigsten Grundlagen, die Eltern ihrem Kind auf seinem gelingenden Bildungsweg mitgeben können. (Vgl. BEP, S. 35)1Mit Familie sind alle familienähnlichen Lebensformen gemeint. |
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Die Kindertagespflege bietet ein flexibles familienähnliches, familien- und einrichtungsergänzendes Erziehungs-, Betreuungs- und Bildungsangebot. Sie gilt aufgrund bundesrechtlicher Regelungen neben der institutionellen Betreuung, Erziehung und Bildung in Tageseinrichtungen als gleichrangiges Angebot zur Förderung der kindlichen Entwicklung, insbesondere in den ersten Lebensjahren. Die grundsätzliche Gleichwertigkeit der Kindertagespflege zur institutionellen Kinderbetreuung wird dabei besonders hervorgehoben. Es können bis zu 5 Kinder in einer Tagespflegestelle betreut werden. Die kleine Gruppe eröffnet die Möglichkeit einer individuellen, intensiven Betreuung. Als familiennahes Angebot sichert die Kindertagespflege die besondere Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Kinder und Familien sowie das Aufwachsen in einem erweiterten Familiensystem. Dieser Lernort regt vielfältige Lern- und Bildungsprozesse an und ermöglicht Kindern eine sichere Bindung. Wie vielfältig Bildungsprozesse der Kinder auch im häuslichen Umfeld sein können, dafür kann Kindertagespflege ein öffentliches Bewusstsein schaffen. Wichtig ist, dass die Tagespflegeperson für die Nutzung der vorhandenen Lernmöglichkeiten ausreichend sensibilisiert sowie in der Lage ist, die Lerninteressen der Kinder zu beobachten, zu erkennen, aufzugreifen und zu fördern. Voraussetzungen dafür sind zahlreiche Qualitätskriterien, die erfüllt sein müssen, insbesondere bedarf es einer professionellen Vorbereitung und einer hohen persönlichen und fachlichen Qualifikation der Tagespflegeperson. (Vgl. BEP, S. 36) |
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BEP-Impulse greifen die Themen des BEP auf und sind speziell auf den Bildungsort Schule abgestimmt. Alle BEP-Impulse enthalten, zusätzlich zu den kompakt zusammengefassten Inhalten des BEP, Impulse zur Umsetzung und Verweise auf weitere Materialien.Weitere BEP-Impulse zu BEP-Themen sind bereits in der Entwicklung. |
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von D.S. |